Morbus Basedow
Neben der iatrogenen Hyperthyreose durch exzessive Jodzufuhr beispielsweise in Form von jodhaltigem Kontrastmitteln oder bestimmten Medikamenten, kann auch ein Morbus Basedow eine Hyperthyreose auslösen. Diese im Englischen auch als Graves Disease bezeichnete Erkrankung ist durch eine Erhöhung der Schilddrüsenhormone gekennzeichnet, deren Wirkung außerhalb der Schilddrüse liegt. Ursächlich sind Autoantikörper gegen den TSH-Rezeptor. Dieser wird kompetitiv besetzt und die Schilddrüse somit dauerhaft stimuliert. Es handelt sich also um eine Autoimmunerkrankung.
Symptome
Neben den bekannten Hyperthyreosezeichen wie Tachykardie, Herzrhythmusstörungen und Wärmeintoleranz kann es beim Morbus Basedow auch noch zu dem typischen Exopthalmus kommen. Dieser ist zwar nicht immer ausgebildet, ist ansonsten aber eine Blickdiagnose im wahrsten Sinne des Wortes. Das Phänomen wird durch Veränderungen des retrobulbären Fettkörpers hervorgerufen, dessen Ursache letztlich nicht ganz geklärt ist.
Therapie
Die Therapie des Morbus Basedow ist in erster Linie konservativ. Durch eine medikamentöse Behandlung versucht man, die negativen Effekte der Hyperthyreose abzuschwächen, es werden z.B. Betablocker eingesetzt. Andererseits wird versucht, den Einfluss der Autoantikörper abzuschwächen, in dem sie von den Rezeptoren verdrängt werden. Dieses „Blocken“ der Schilddrüse kann z.B. mit Carbimazol erreicht werden. Nach ca. einem Jahr wird ein Therapieauslassversuch unternommen. Nur wenn es zu einem Rezidiv kommt, oder wenn die Therapie nicht ausreichend wirkt, sollte eine operative Sanierung der Schilddrüse überlegt werden. Alternativ kann auch eine Radiojodtherapie zum Einsatz kommen. Dabei wird radioaktiv markiertes Jod appliziert, dass von der Schilddrüse aufgenommen wird und sie von innen heraus zerstört. Das radioaktive Jod ist ein Betastrahler, daher wird das umliegende Gewebe nur minimal durch die Strahlung belastet. Diese Therapie kommt auch bei der adjuvanten Therapie des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms zum Einsatz.
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Schilddrüsen-Autonomie
Einzelne Bereiche der Schilddrüse können sich vom hypothalamisch-hypophysären Regelkreislauf entkoppeln und unkontrolliert Schilddrüsenhormone produzieren.
Diese autonomen Bereiche stellen sich in der Schilddrüsenszintigrafie als heiße Knoten mit erhöhter Stoffwechselaktivität dar.
Auch sie können mit einer Radiojodtherapie behandelt oder operativ entfernt werden.
Thyreoiditis
Akute Thyreoiditis
Auch eine Entzündung der Schilddrüse kann eine Überfunktion auslösen, besonders im akuten Stadium. Dieses meist viral bedingte Krankheitsbild kann mit einer Überwärmung, Globusgefühl und Halsschmerzen einhergehen. Man unterscheidet die akute Thyreoiditis von der subakuten und der chronischen Form.
Hashimoto-Thyreoiditis
Die chronische Form wird auch als Hashimoto-Thyreoiditis bezeichnet. Sie verursacht meist nur zu Beginn eine Hyperthyreose, im weiteren Verlauf werden die Patienten eher hypothyreot und müssen substituiert werden. Es kommt zu einer zunehmenden Fibrosierung der Schilddrüse, die mit einem Funktionsverlust einhergeht.
Thyreoiditis de Quervain
Die subakute Form heißt auch Thyreoiditis de Quervain und geht mit einer Schwellung des Halses und starkem Krankheitsgefühl einher.
Die Therapie ist in erster Linie konservativ, nur bei mechanischen Beeinträchtigungen oder Malignitätsverdacht sollte zu einer Operation geraten werden.
Iatrogene Hyperthyreose
Auch durch übermäßige Jodzufuhr von außen kann eine Hyperthyreose verursacht werden. Dabei kommen in erster Linie jodhaltige Kontrastmittel in Frage. Aber auch einige Medikamente enthalten größere Mengen Jod, z.B. das Antiarrythmikum Amiodaron. Im Extremfall kommt es zu einer thyreotoxischen Krise, die mit extrem ansteigender Körpertemperatur, Herzrhythmusstörungen und Vigilanzminderung verbunden ist. Ein Patient mit thyreotoxischer Krise muss auf die Intensivstation verlegt werden, mit Betablockern und Schilddrüsenblockern wird versucht die Symptome abzumildern. Eventuell muss ein solcher Patient intubiert und relaxiert werden, nötigenfalls muss notfallmäßig eine Thyreoidektomie erfolgen.